Geschichtliches zu Bubach a.d. Naab

Folgenden Text können Sie auch in der Festschrift der FFW (125 Jahre) und Blaskapelle Bubach (20 Jahre) zum Gründungsfest der Vereine aus dem Jahre 1998 in Bild und Farbe nachlesen. Mit freundlicher Erlaubnis unseres H.H. Pfarrer Hubert Kellner, darf hier auszugsweise über das berichtet werden, was ein früherer Vorgänger, H.H. Pfarrer Hans Benl, in seiner Heimatchronik 1911 „Die Pfarrei Wiefelsdorf“ in treffender Form nieder geschrieben hat.

Namensherkunft

Die ehemalige Gemeinde Bubach bestand aus den Dörfern Bubach und Waltenhofen, sowie den Einöden Auhof, Doblergut und Strengleiten. Die Schreibweise Waltenhofen hatte bis Ende der Sechziger Jahre Gültigkeit, ehe der Ortsname in Waltenhof abgekürzt wurde. Im Volksmund wurde die Endung „en“ schon immer weggelassen.

Das Wort Bubach soll vom Buchenbach abgeleitet sein. Während diese Schreibweise nirgends aufzufinden ist, dagegen die Bezeichnung Püchbach oder Puechbach in früheren Jahrhunderten üblich war, weicht die Auslegung des Wortes Puech oder Püch etwas von Buchen ab. Vor über 800 Jahren wurde das Wort Wald entweder mit Tann oder Büch, Puech oder in ähnlicher Schreibweise umschrieben. Die Vermutung, dass Püchbach von einem Bach abgeleitet wurde, der im Wald entsprang, kann deshalb kaum widerlegt werden.

Geologisches

In seiner Chronik beschreibt Pfarrer Benl unsere Ortschaft folgendermaßen: „Das Dorf Bubach liegt am Fuße des Münchsberges, etwa einen Kilometer vom rechten Naabufer entfernt in einem kleinen Tal. Die zerstreuten Häuser bilden ein oberes und ein unteres Dorf, das ohne eigentliches Bett und ohne besondere Ufer ein Bach von Norden kommend durchzieht.“

Die geologische Beschaffenheit der umliegenden Hügel sowie des gesamten Untergrundes bezeichnet er wie folgt: “ In geologischer Beziehung gehören die das rechte Naabufer säumenden Höhen zwischen Premberg und Naabeck der Hauptsache nach dem Jura an, und zwar in ihrem unteren Teil dem sogenannten braunen Jura oder Dogger. Dieser besteht hier aus einem roten Sandstein, dem Eisensandstein, der seine Färbung dem Eisen verdankt und der sehr feinkörnig ist. Auf diesem Sandstein ist sowohl Premberg als auch Naabeck gelegen. Darüber folgen die aus Kalk bestehenden Schichten des unteren und mittleren weißen Jura. In der Taleinbuchtung von Bubach treten unter dem Eisensandstein die Schichten des schwarzen Jura zutage, auf welchem der Ort Bubach liegt.“

Erste Spuren…

Ein konkretes Gründungsjahr unseres Ortes ist nirgends vermerkt. Die Ortschaft Bubach findet erstmals im Jahre 864 Erwähnung. Pfarrer Benl schreibt hierzu: „Die Zeit der Gründung des Ortes Bubach muss weit über die Karolinger hinreichen. Die Nachricht von einer Kirche mit eherner Glocke im Jahr 864 läßt auf eine große Anzahl von Wohnstätten schließen, die schon in den ersten Zeiten des Christentums dort das Tal besiedelt hatten. Die Nähe der Naab, der Fuß des Münchsberges, die vor überschwemmung sichernde Bodenerhebung und das reichlich vorhandene Trinkwasser zogen die ersten Kolonisten an. Wie jedes Gemeinwesen bestand es in seinen Anfängen nur aus einigen Höfen. Das Dorf muss sich aber bald vergrößert haben, weil es in so früher Zeit schon im Besitz einer Kirche war.“

Wer aber waren diese ersten Siedler und woher kamen sie? Nach dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, Mitte des 5. Jahrhunderts, zogen sich die Römer über die Alpen zurück; den Truppen folgten alsbald die romanisierten Siedler nach Süden. Im 6. Jahrhundert wanderten die aus Böhmen kommenden Bajuwaren, ein großer Germanenstamm, in diese nahezu herrenlos gewordenen Gebiete südlich der Donau ein und ergriffen davon Besitz. Nach und nach breiteten diese sich auch in unsere Gegend aus. Aber auch die Franken besiedelten von Westen her unser Gebiet. Von Osten her dürften um die selbe Zeit auch vereinzelt Slawen eingedrungen sein. Die bayerischen Stammesherzöge gerieten übrigens zur gleichen Zeit in starke Abhängigkeit der fränkischen Könige, die in Bayern das Christentum mit mehr oder weniger Gewalt einführten. Karl der Große löste das Stammesherzogtum der Bajuwaren auf und bezog Bayern in seinen Machtbereich mit ein. Als Entschädigung wies er Bayern riesige Gebiete als Kolonisations- und Siedlungsgebiete zu, womit der Zweck verfolgt wurde, die östlichen Randgebiete des karolingischen Reiches gegenüber den slawischen Stämmen abzusichern. Eines dieser bayerischen Kolonisationsgebiete wurde der bayerische Nordgau, die heutige Oberpfalz. So kam es zur alsbaldigen dichten Besiedlung der heutigen Oberpfalz durch die Bayern. Die im Jahre 805 von Kaiser Karl erbaute Burg „Lengenfeld“ (Burglengenfeld) galt als Bollwerk gegen die von Nordosten vorgedrungen Slawen.

Bubach soll auch über einen Turm, einen sogenannten Bergfried verfügt haben. Pfarrer Benl schildert dies in seiner Chronik folgendermaßen: „Neben dem Hause Nr. 1 liegt ein Acker, der heute noch der Turmacker genannt wird. Dort mag ein bewohnbarer Bergfried gestanden haben, ein viereckiger Turm, der auf riesige Felsblöcke gestellt war. Dem Volksmund nach handelte es sich natürlich um ein Jagdschloß Karl des Großen, der dort gewohnt hatte, wenn er zur Jagd hierher geritten war. Nichts als der Name des Grundstücks hat sich erhalten; von einer Grundmauer ist nie eine Spur gefunden worden.“

Heute weiß man, dass im ersten Jahrtausend nach Christi Geburt fast alle Gebäude, auch Kirchen und Schlösser aus Holz gebaut wurden. Diese Tatsache würde erklären, warum von dem Turm keinerlei Fundamente gefunden wurden. Erst später aufgrund der Hunneneinfälle in Bayern kam ein Erlaß an alle Pfarreien und Pflegschaften mit d er Order, alle Kirchen, Schlösser, Burgen und Festungen mit massiven Steinen zu erbauen. Die ganz in unserer Nähe befindliche Burg Stockenfels und die Wehrkirche im Teublitzer Stadtpark, stumme Zeugen jener Zeit, haben die Jahrhunderte überdauert.

Im frühen Mittelalter bis hinein in unsere Zeit waren Adel und Kirche die herrschenden Klassen. Fast in jeder Ortschaft war einer ansässig, der für Ruhe und Ordnung und vor allem für die Abgaben verantwortlich war. Da man zu dieser Zeit noch keine Familiennamen kannte, wurde der Taufname und der Ortsname einige Jahrhunderte benutzt. Auch Pfarrer Benl schreibt in seiner Chronik, dass Nachrichten über Adelige mit dem Beinamen „Buobach, Buebach, Puppach und Puchbach erhalten geblieben sind. Da es aber in Bayern mehre Orte dieses oder eines ähnlichen Namens gibt, sind Verwechslungen leicht möglich. Denke man nur an den in unserer Nähe gelegenen Ort Bubach am Forst.

Von den Schrecken der Kriege

Von den verschiedenen Kriegen im Verlauf des Mittelalters bis hinein in die heutige Zeit ist unsere Heimat nie verschont geblieben. Die Lage in der unmittelbaren Nähe einer Hauptstraße setzte sie allen Gefahren der Kriege aus. mussten unsere Orte auch nicht den ersten Anprall der Feinde standhalten, so hatten sie doch ein erhebliches Maß an Not und Elend durchzustehen, welches plündernde und mordende Landsknechte und Marodeure über Land und Menschen brachten. Das Pfarrhaus in Wiefelsdorf wurde im Jahr 1419 durch böhmische Husiten vollkommen verwüstet und niedergebrannt.

In seiner Chronik berichtet Pfarrer Benl, dass im bayerischen Erbfolgekrieg oder im darauf folgendem Krieg das Pfarrhaus in Bubach wahrscheinlich mit dem größten Teil des Dorfes abgebrannt ist. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts litten die Bewohner unserer Ortschaften unter einem großen Zustrom von Bettlern und Landsknechten. Die Bewohner mussten jährlich 10 Gulden für die Unterhaltung der Soldaten aufbringen.

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 – 1648, auch der Schwedenkrieg genannt, brachte unsagbares Elend über unsere Gegend. Handlungen unmenschlicher Grausamkeit und Roheit, Hunger und Pest rangen um die Wette, wer wohl die meisten Menschen in der kürzesten Zeit vertilgen könnte. Plündernd mordend und alles verwüstend zogen die Kriegshorden umher. Städte und Dörfer waren beinahe entvölkert, die Häuser zerstört und verbrannt, Männer und Jünglinge im Krieg gefallen oder den Folgen desselben erlegen. Das Ackerland lag öd und unbewirtschaftet; Dornen und Disteln überwucherten die bis dahin kultivierten äcker und Wiesen.

Brandschatzungen, Belagerungen, Plünderungen, Einquartierungen und Durchmärsche nahmen kein Ende. Plündern, schänden und morden war bei den besonders arg hausenden Schweden, welche häufig von ihren eigenen Heerführern nicht gezähmt werden konnten, nichts Außergewöhnliches. Wie die damaligen Begräbnisverzeichnisse ausweisen, wurden viele Leute ohne die geringste Veranlassung und oft nur aus Mutwillen und Mordlust erschlagen und erstochen. Menschenleben hatten keinen Wert mehr. Einzelne und nur dürftige Aufzeichnungen in den Pfarrbüchern geben uns Kunde von den Zuständen in einzelnen Orten der Pfarrei. Bubach und Waltenhof sind durch den Durchmarsch der Truppen völlig ruiniert worden. Die Orte wirkten öde und verlassen. Alle Dörfer der Pfarrei waren ganz oder teilweise niedergebrannt, die Bewohner gestorben oder geflohen, Grund und Boden wegen Mangel an Arbeitskräften und Gespannen nahezu wertlos geworden. Es dauerte fast hundert Jahre bis sich Land und Leute von diesem Krieg allmählich wieder erholten. Neues Leben entfaltete sich auch in unseren Ortschaften; der frühere Wohlstand stellte sich wieder ein. Der lange Krieg wirkte wie eine riesige Brache, die den Feldbau wieder lohnend machte. Die mit Wald angeflogenen Felder wurden wieder gerodet.

Pfarrer Benl hat noch viele dieser Kriege in seiner Chronik beschrieben. Nicht vergessen sollte man die beiden Weltkriege in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts. Aber alle diese Kriege hatten immer das gleiche zur Folge; sie brachten den Bewohnern unserer Heimat Not, Elend, Hunger, Krankheit und unsagbares Leid.

Unsere Heimat während des Luthertums

Im Jahr 1517 begann mit dem Thesenanschlag Martin Luthers an die Schloßkirche in Wittenberg die Reformation. Die Ursachen der Glaubensspaltung waren teils religiöser, teils politischer Natur. Der Zeitgeist liebte Freiheit und Ungebundenheit. Geistliche und Laien begrüßten die neuen Anschauungen, weil sie von ihnen Befreiung von ihren Lasten erhofften.

Die neuen Glaubenslehren waren längst vorbereitet und herangewachsen, weshalb sie sich auch reißend schnell über das Land verbreiteten; durch Luther erhielten sie eine feste Stütze und Formulierung. Nach einem Eintrag in das Pfarrbuch des damaligen Pfarrers Josef Reinpoth hat die neue Lehre von Amberg her schon 1530 in unserer Gegend Fuß gefaßt. Die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg um 1450 verschaffte den reformatorischen Gedanken Luthers weiteste Verbreitung.

Nach damaliger Rechtsanschauung mussten die Untertanen die jeweilige Religion des Landesfürsten annehmen. „Ubi rex, ibi grex – wo der Fürst da sein Gott.“ Unsere Heimat gehörte damals zum Nordgau; die Herzöge Ottheinrich und Philipp waren Anhänger des Luthertums, teilweise auch aus finanziellen Sorgen heraus. Im Jahr 1542 erließen sie deshalb ein scharfes Edikt zur Annahme der neuen Lehre. Diese wurde allerdings in unserer Gegend nur unter Zwang angenommen, von einer freiwilligen Neigung zum Glaubenswechsel konnte keine Rede sein.

Die Bewohner Waltenhofs scheinen der Einführung des Luthertums besonderen Widerstand geleistet zu haben. 1582 fehlten bei der Visitation sämtliche Bewohner des Ortes. Lediglich der Hauptmann (Gemeindevorsteher) und der Wirt waren anwesend. Vierzehn Bürger Waltenhofs wurden damals wegen ihres ungehorsamen Nichterscheinens bestraft. Um den Kirchgang der Bürger zu überwachen, wurden Inspektoren aufgestellt, die jegliche Zuwiderhandlung melden mussten oder sofort mit Strafe belegten.

Am 25. Mai 1614 war der Herzog Wolfgang Wilhelm von Neunburg, unser damals zuständiger Landesfürst, katholisch geworden. Er hielt sich nach den damaligen Religionsgrundsätzen für berechtigt, durch Dekret vom 14. März 1617 den katholischen Glauben in seinem Land wieder einzuführen.

Alte Geschlechter aus dem Raum Bubach-Waltenhof

Ohne Unterbrechung auf ihrem Stammsitz ansässig, sind die Plank vom Auhof und die Schmid von Wöllmannsbach; beide Stämme können nahezu 500 Jahre zurückverfolgt werden. Zwischen 1570 bis anfangs 1600 haben die evangelischen Pastoren der Pfarrei Wiefelsdorf alle Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle niedergeschrieben. Dabei stößt man immer wieder auf Namen, die in dieser Gegend auch heute noch geläufig sind, z.B. Hefler oder Höfler und Bauer. Die Wiefelsdorfer Pfarrei ist eine der wenigen, die fast ein lückenloses Verzeichnis der Geburten, Taufen und Hochzeiten über 400 Jahre aufweisen kann.

Baldauf Wolfgang und Vater Johann Baldauf waren um 1577 Bader von Bubach. Bauer Leonhard war um dieselbe Zeit Wirt von Bubach, Bauer Erhardt und Stephan waren Tagelöhner. Hans Pirzer führte einen Kramerladen für das damals Notwendigste. Schmid Hans wird als Bauer erwähnt.

Zwei Namen fallen immer wieder ins Auge. Die Trauzeugen Christof Schmid und Leonhard Seebauer, der als Hauptmann oft erwähnt wird. Diese Bezeichnung hat sich im Laufe der Jahrhunderte etwas verändert. Im achtzehnten bzw. neunzehnten Jahrhundert waren die ersten Männer Ortsvorsteher; nach 1970 erhielten Repräsentanten einer Ortschaft, wie in den Städten, die Bezeichnung Bürgermeister.

Frieß Hans war Zimmermann, er ehelichte eine Margarethe Hillebrandt, Karg Erhard, Kessbauer Hans, auch er war ein Bubacher Zimmermann. Kremer Hans war ein Köhler und wurde damals auch der „Schwarze“ genannt . Kneisl und Höfler waren beide Schneider von Beruf. Die Familiennamen österreicher und Steinbauer kamen damals häufig vor. Holmsberger Leonhardt, Kresser Michael war Hirt, Gresbeck Simon. Kurz Leonhardt um 1576 Schneider, Hendl Leinhard war 1576 Bader, Herl Leonhard wurde von der Bevölkerung auch der „Große“ genannt. Hueber Hans, Meyer Utz war um 1581 Jungbauer, Moltenhuber Paul ernährte sich von der Weberei, Müllner Michl war Müller von Bubach, ein wichtiger Hinweis, dass in Bubach vor 400 Jahren eine Mühle betrieben wurde.

Zu dieser Mühle schreibt Pfarrer Benl in seiner Chronik. „Aus der Geschichte des Dorfes Bubach sein noch erwähnt die Mühle. Diese gehörte vor vielen Jahrhunderten zur Kirche; im Laufe der Zeiten kam sie an die Familie Plank. Zum Sammeln und Aufbewahren des Schnee- und Regenwassers waren in den Tälern hinter Bubach mehrere Weiher angelegt, deren Dämme noch im vorigen Jahrhundert zu sehen waren. Aus dem letzten Weiher schoß das Wasser in bretternen Rinnen auf das Mühlrad herab und setzte so die Mühle in Gang.“

Schreier Hans, Schueckbauer Erhardt, Schuester Philipp, Ritter Andreas, Schwertl Hans, Wagner Erhard, verdienten sich als Tagelöhner ihren Lebensunterhalt. Weiss Hans war Wagner um 1584. Witnbauer Michl, Pflügler Leonhard ebenfals Bader zu Bubach, Steinberger Stefan, Huebl Hans, Bauer, Mitterhuber Fritz übte das Weberhandwerk aus. Besl, Pirk und „Pink der Alte“ gestorben am 22. 06. 1597 welcher ein Jahr vor dem dürren Sommer mit seinem Weib hat Hochzeit gehalten, soll 28 Jahre alt gewesen sein, wie sie ihn geheiratet hat.

Es gab um diese Zeit eine Reihe von Badern, die damals auch als Wunderheiler oder Heilpraktiker galten. Einer namens Wagenhals war wohl einer der bekanntesten. Er hatte in Waltenhof eine Art von Kuranstalt, die viel Zuspruch fand. Dieser Bader muss einen großen Zulauf von Patienten nicht nur aus der Umgebung, sondern auch von weit her gehabt haben, den in den Pfarrbüchern findet sich häufig der Eintrag: „In der Chur zu Waltenhof verstorben“, oder „In der Scheuene zu Waltenhof gestorben.“ Kann man den Einträgen im Pfarrbuch Glauben schenken, so dürfte Bader Wagenhals über eine derart große Anzahl von Patienten verfügt haben, dass diese in Häusern nicht mehr untergebracht werden konnten. Oder aber viele Patienten litten an ansteckenden Krankheiten, so dass er diese von den anderen Kranken isoliert in der Scheune unterbringen musste, wo sie entweder auf Heilung oder auf den Tod warteten.

Ein paar Mal wird als Todesursache Blattern angegeben. Aber auch die Pest forderte in jener Zeit nicht selten ein Menschenleben. In Bubach und Waltenhof sollen laut einer Aufzeichnung im Pfarrbuch sechs Personen daran gestorben sein; 3 Bauern, 2 Mägde und ein Knabe, alle übrigen Bewohner blieben vom „Schwarzen Tod“ verschont. Um diese Zeit standen in Bubach 37 Häuser.

Oft schlimmer als die erwähnte Pest waren jahrhundertelang die Blattern oder Pocken. Bis zu 40 Prozent der davon befallenen Personen verstarben. Diese heimtückische Krankheit war ansteckend, weshalb die davon Befallenen isoliert untergebracht werden mussten. Durch Einführung eines Impfzwanges hat man diese Volksseuche in Deutschland zum Erliegen gebracht.

Das Baden in Badestuben war damals ein weitverbreiteter Brauch. Möglich, dass diese Kuren besonders viele Kranke von weiterher anzogen. Drei Namen sollen für viele, die vielleicht Heilung fanden herangezogen werden: Elisabeth Beuerl, Anna Obermeier und Baltasar Obholzer, diese drei überlebten die Kur allerdings nicht.

Zuletzt noch ein paar Namen, die in Waltenhof gängig waren: Baumgärtner war Roßhüter Christlbeck Christof Krämer. Weitere vertraute Namen dieser Zeit sind: Bauer, Huml, Fischer, Waller, Grueber, Huber und Haarecker. Hundert Jahre später sind viele der Familien nicht mehr aufzufinden. Der Dreißigjährige Krieg hat ja besonders auch im Naabtal seine s chrecklichen Spuren hinterlassen. Von zwei Familien wissen wir allerdings mit Sicherheit, dass sie diese Zeit überstanden haben: Schmid von Wöllmannsbach und Plank vom Auhof. Mit Ausnahme der Fischer und Schmid, sind die nachfolgenden Familien neu in Waltenhof: Rothauscher, Rupert, Schmidbauer, Sauforster, Spansel, Stegbauer, Steininger, Stainer, Zankel. Zehner, Feuerer, Nusser und Lenz. Ein Huger wird bereits um 1681 als Schreiner bezeichnet. Die Loibl oder auch Liebl waren vor 300 Jahren Wirte in Waltenhof, auch die Geschlechter der Lang und Lingl siedelten hier an. Der Vollständigkeit halber sollen die Weber, Wächter und Hermann nicht unerwähnt bleiben.

Bubacher Familien vor mehr als 300 Jahren waren: Bauer, Binner, Pirner, Forster, Lingl, Metz, Grabinger Grau Griebner, Hasler, Niedermeier, Müller, Huger Lehnerer, Reischl, Wendl oder Wiendl aber auch Mayer, Feldmeier, Flierl, Rinab, Spansl, Höfler, Lehmann. Loibl oder Liebl, Nusser, Wein, Wittmann, Plessl und Woper. Außerdem Namen die fast ausgestorben sind wie z.B. Schärzl, Belmer, Rind, Göglberger, Schrall, Lenauer, Hirschmann, Wolbauer, Stirzer, Stiegler, Rampf, Meiler, Leibl, Helfer, Hammerer, Eglseer und Donhon. Die Roidl waren 1676 in Wiefelsdorf und ab 1703 in Waltenhof. In Stregleiten wohnten die Helfer und Wittmann. dass sich das Geschlecht der Plank auch in Waltenhof und Bubach seßhaft machte ist ebenfalls nachweisbar. Das Geschlecht der Lautenschlager kann mehr als 200 Jahre zurück verfolgt werden. Wohlvertraute Namen und Vorfahren finden wir um 1884. Es sind dies Koller, Beer, Wagner, Blank, Damm, Kern, Lautenschlager, Rubenbauer, Lingl, Dobler, Faderl, Merl, Kagerer, Reitinger, Schindler, Rothauscher, Mandl und Faltermeier.

Bezeichnung der Häuser, Hausnummern und Besitzer im Jahre 1911

Mache dieser alten Bubacher und Waltenhofer Namen oder deren Berufe blieben als Hausnamen in der nachfolgenden Bezeichnung der Häuser und Familien erhalten.

Haus-Nr.: Besitzer:

1 „Alter Bäck“ Andreas Plank, Gütler
1 1/3 „Bügerreischl“ Josef Obermeier, Gütler
1 1/2 „Bergbauer“ Josef Weiß, Ziegler und Wirt
2 „Berghof“ Andreas Roidl, Bauer
3 „Wirtsöhrl“ Johann Plank, Bauer
4 „Zimmermann“ Josef Dotzler, Gütler
5 „Schlaferbauer“ Xaver Obermeier, Gütler
6 „Kagerer“ Josef Kern, Fabrikarbeiter
7 „Ehemaliges Hirtenhaus“ Georg Pirzer, Taglöhner
8 „Winnbauer“ Michael Ippisch Bauer
9 „Schneidertoni“ Johann Wenzl, Bauer
10 „Grabergirgl“ Josef Fischer, Bauer
11 „Graber“ Josef Schmid, Gütler
12 „Peterhansl“ Georg Kagerer, Schuhmacher
13 „Hennenmichl“ Josef Rothauscher, Fabrikarbeiter
14 „Dürrigl“ Johann Feuerer, Gütler und Musiker
15 „Plößl“ Josef Weber, Gütler
16 „Seebauer“ Peter Lingl,Bauer
17 „Liebl“ Wolfgang Wagner, Gütler
18 „Schusterwagner“ Johann Wagner, Gütler
19 „Grasenhiller“ Josef Höfler, Bauer
20 „Plank“ Johann Reil, Bauer
21 „Haderlump“ Theres Fleischmann, Schuhmacherswitwe
22 „Schmid“ Johann Obermeier, Bauer
23 Kirche
24 „Weberbartl“ Michael Grabinger, Krämer
25 „Kramer“ Josef Lingl, Gütler
26 „Schreiner“ Georg Huger, Schreiner
27 „Reischl“ Johann Schmid, Gütler
28 „Wirt“ Josef Koller, Wirt
29 „Kunz“ Katharina Haller, Bötin
30 „Kutscher“ Simon Rothauscher, Maurer
31 „Absolom“ Josef Beer, Maurer
32 „Bartlmichl“ Josef Reichl, Gütler
33 „Schneider“ Anna Pirzer, Gütler
34 „Höflermichl“ Georg Roidl, Gütler
35 „Merl“ Simon Damm, Fabrikarbeiter
36 „Bösl“ Johann Reitinger, Fabrikarbeiter
37 „Graberpeter“ Georg Höfler, Krämer
38 „Vogl“ Georg Vogl, Zimmermann
39 „Schmid“ Thomas Lautenschlager, Schmied
40 „Bemmerl“ Josef Bemmerl, Gütler
41 „Bemmerlkathl“ Katharina Bemmerl, Gütlerin
42 „Brukes“ Josef Ehrenreich, Fabrikarbeiter
43 „Merl“ Josef Lehneis, Fabrikarbeiter

In Bubach gab es 1911 zehn Bauern, die einen Besitz von 40 Tagewerk und mehr hatten. Die Mehrzahl der Bewohner waren Gütler, Handwerker und Fabrikarbeiter.

Bezeichnung der Häuser und Besitzer von Waltenhof im Jahre 1911

Haus-Nr.: Besitzer
1 „Beim Rothauscher“ Johann Lautenschlager
2 „Reindl“ Michael Bruckner
3 „Weller“ Josef Karl
4 „Girgpeter“ Michael Faltermeier
5 „Griesl“ Georg Pirzer
6 „Wold“ Anna Pirzer, Witwe
7 „Holler“ Georg Lautenschlager
8 „Wirt“ Josef Pirzer
9 „Windisch“ Michael Windisch
10 „Hirtenhaus“ Georg Merl, Hirt und Fabrikarbeiter

Jahrhundertelange Zierde von Waltenhof war die mächtige Dorflinde neben dem Wirtshaus. Sie hatte in Brusthöhe noch einen Umfang von 5 Metern. Die Linde bildete den Mittelpunkt des Ortes Waltenhof. Unter ihren großen Krone fanden sich die Kinder zum Spielen zusammen, verliebte Päarchen schworen sich ewige Treue oder man traf sich zum geselligen Beisammensein. Einmal schützte sie sogar den unteren Teil des Dorfes vor einer Feuersbrunst, die im oberen Teil des Dorfes wütete. In seiner Chronik beschreibt Pfarrer Benl dies so: „Am 01. Juni 1855 zerstörte ein Brand sechs Anwesen mit Stallungen, Städeln, Schupfen und die Kirche im oberen Teil des Dorfes. Das Feuer entwickelte eine solche Hitze, dass die beiden Glocken auf dem Kirchturm schmolzen. Wassermangel machte alle Versuche das Feuer zu löschen unmöglich. Die Dorflinde schützte den unteren Teil des Dorfes vor dem Feuer.“ Am 08.05.1963 wurde die Dorflinde in Waltenhof auf Anordnung des Landratsamtes Burglengenfeld wegen seiner besonderen Bedeutung für die Allgemeinheit unter Naturschutz gestellt.

Zugehörige Einödhöfe

Zur Gemeinde Bubach gehören auch die Einödhöfe Auhof, Kreuzbügerl, Doblergut und Strengleiten.

Der Auhof liegt hart am Waldrand ungefähr auf halben Wege zwischen Waltenhof und Wiefelsdorf. In früheren Zeiten wurde er auch der Hof in der Au genannt. Der Auhof ist schon mehrere hundert Jahre in Besitz der Familie Plank. Weitaus bekannter und geläufiger ist jedoch die im Volksmund vorherrschende Bezeichnung „Aubauer“.

Die Einöde Kreuzbügerl ist im gemeinschaftlichem Besitz von Rothauscher und Plank. Bewohner Josef Bartmann. Das Haus ist in Alleinbesitz von Josef Plank. Im Jahr 1911 wurde es als Neubau bezeichnet.

Doblergut: Im Jahr 1826 musste die neu gegründete Ansiedlung des Johann Dobler bei Neuried auf dem Vogelloch, Wetterloch oder Weberloch, auf landgerichtlichen Befehl Doblerhaus genannt werden. Im Jahr 1911 wird als Besitzer der Gütler Josef Schmid geführt.

Strengleiten am Fuße des Münchsberges gelegen, bestehend aus zwei Anwesen, die sich 1911 im Besitz von Johann Koller und Georg Bauer befinden. Heutiger Besitzer und Eigentümer ist Johann Edenharter.

Im Jahre 1916 ist aus einem Diözesanjahrbuch folgender Hausbestand und Einwohnerzahl zu entnehmen. Die gesamte Gemeinde Bubach einschließlich Waltenhof und den Einödhöfen Strengleiten, Auhof und Doblerhaus bestand aus 66 Häusern oder Anwesen, in denen insgesamt 416 Menschen lebten. Die aktuelle Einwohnerzahl der ehemaligen Gemeinde Bubach beläuft sich derzeit auf ca. 700 Personen.

Jüngere Geschichte

Am 01. Mai 1978 wurde Bubach im Zuge der Bebietsreform ein Ortsteil der Stadt Schwandorf. Die eigenständige Gemeinde Bubach gab es nicht mehr. Dies bedeutete jedoch keineswegs einen Rückfall in die Bedeutungslosigkeit. Im Gegenteil, in vielen Städten sind es meistens die Bewohner der kleineren Ortsteile, die durch ihr uneigennütziges Engagement und ihren selbstlosen Einsatz dafür sorgen, das Gemeinschaftsgeist und Brauchtumspflege erhalten bleiben. Auch in Bubach blieb das Zusammengehörigkeitsgefühl ungebrochen. Dafür sorgten schon die verschiedenen Vereine wie z. B. die Freiwillige Feuerwehr, der Burschenverein oder die Schützen. In diesen Vereinen findet sich jung und alt zusammen. Den guten Ruf Bubachs trägt die 1977 gegründete Jugendblaskapelle und jetzige Blasmusik weit über die Grenzen unserer Ortschaft hinaus. Im Jahr 1988 wurde in Bubach ein Ortsverschönerungsverein gegründet, der in seiner jungen Geschichte bereits erheblich das Ortsbild geprägt hat. Grünanlagen mit Blumenbeeten sind entstanden, Hecken und Bäume wurden gepflantzt, nicht zu vergessen den Bau eines Kinderspielplatzes. Die Voraussetzungen für ein intaktes und aufgeschlossenes Vereinsleben schaffen immer wieder Männer und Frauen, die sich unbeirrt dieser freiwillig gestellten Aufgabe widmen.

Mit dem bisherigen ersten Bürgermeister Johann Feuerer wählte man einen Ortssprecher, der die Interessen der Bubacher Bürger mit sehr viel Nachdruck bei den Stadtvätern vertrat. Johann Feuerer war in allen Ortsvereinen Mitglied und seine Meinung und Mitarbeit wurde von allen geschätzt. Sein Tod acht Monate vor Beginn unseres gemeinsamen Festes erfüllt uns daher alle mit tiefer Trauer. Besondere Würdigung verdient seine geleistete Aufbauarbeit nach dem Krieg, bei der er als 1. Kommandant die Belange der Freiwilligen Feuerwehr vertrat, sowie die Mitbegründung der Jugendblaskapelle im Jahr 1978. Auf diesem Wege sei ihm dafür nochmals herzlich Dank gesagt. Die Mitglieder beider Vereine werden ihrem Ehrenmitglied stets in Ehrfurcht gedenken.